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Junithema

Leidenswege: visualisiert, performiert, erinnert

Künstlerische Trans­formationen biblischer Texte 1: Zeich­nungen zum Buch Hiob von Udo Rathke

 

Eine längere Fassung dieses Artikels erschien 2020 in: Thomas Klie und Jakob Kühn (Hg.): Das Jenseits der Darstellung, Postdramatische Performanzen in Kirche und Theater, Bielefeld, S. 85-105.

 

Zu den großen anthro­polo­gischen Grund­themen wie der Suche nach Glück, Seligkeit, Liebe gehört der Blick auf die Schatten­seite mensch­licher Existenz, auf Leidens­erfahrungen und die Frage nach Wegen zur Über­windung von Leiden entschieden hinzu. Noch immer prägend dafür, wie das Phänomen Leid in christlicher Religions­kultur wahrge­nommen, gedeutet und wie damit konkret umge­gangen wird, sind die litera­rische Ver­dichtung des Motivs des leidenden Menschen im Buch Hiob und die Erzählungen der Passions­geschichte in den Evangelien.[1] Diese Schriften haben weit über den Kontext religiöser Frömmig­keits­praxis hinaus eine Wirkungs­geschichte entfaltet und ein bis heute in verschiedenen Sparten der Kunst wieder­kehrendes Sujet begründet.[2] So geben Präsentationen künstlerischer Umsetzungen biblischer Leidenstexte auch in der Gegenwart einem nicht allein religiösen Publikum Impulse zur Aus­einander­setzung. Ein Fall­beispiel im Monat Juni und ein weiters im Anschlusstext im Juli sollen das Material bereit­stellen, um zu zeigen wie dabei Reso­nanzen zwischen diver­genten Sicht­weisen und Ausdrucks­formen entstehen können.

Im Rahm dieser Beispiel­praktiken kommt es gewissermaßen zu einer Begegnung von „Kunst und Kirche“. Dass in einem solchen Setting leicht Erwartungs­gewohn­heiten gestört und ein anderes Sehen möglich werden kann, entspricht im kunst- bzw. kultur­wissen­schaftlich informierten theologischen Diskurs gegen­wärtig einem weit­gehenden Konsens.[3] Was in diesem Beitrag über eine Veran­schaulichung dieses Entdeckungs­potentials hinaus geboten wird, ist der analytische Blick auf das Wie dieses Geschehens, also auf den Weg, um das erhoffte Erfahrungs- und Erkenntnis­potential zu erfassen. Und es sollen bis zum zweiten Abschnitt dieser Untersuchungseinheit, die im Juli auf dieser Seite folgt, produktive Anschlüsse auch für religiöse Bildung und Seel­sorge erkenn­bar werden.[4]

Neben dem Plädoyer für kreativ er­weiterte Umgangs­weisen mit der Leidens­thematik in kulturell-kirchlicher Arbeit steht in diesem Aufsatz das Interesse, den Heraus­forderungen einer sich kulturell diversi­fizierenden Gesellschaft in Praktischer-Theologie durch Theorie­konzepte zu begegnen, welche die Wahr­nehmung von Kom­plexi­tät ebenso fördern wie sie zu einem operativen Umgang mit komplexen Geschehens­zusammen­hängen in einem hybriden Feld zwischen Kunst und Religion führen.[5] In diesem Beitrag wird mit einer raum­theoretisch begründeten sowie durch die Ein­bindung perfor­ma­tivitäts­theo­retischer und kunst­philo­sophischer Konzepte er­weiterten Unter­suchungs­perspektive gearbeitet.[6] Sie finden eine Skizze dieses Ansatzes in der Sparte Erinnerungs­kultur auf dieser Web­site und eine kurze Einführung ins hybride soziale Feld zwischen Kunst und Religion im folgenden Abschnitt.

Handlungs­rahmen – Hybride Räume der Kunst und Religion

Insbe­sondere in Gebieten mit einem geringen Kirchen­mitglied­schafts­anteil inner­halb der Bevöl­kerung (z.B. Mecklen­burg-Vor­pommern) zählt die alter­native Nutzung von Kirchen­gebäuden als freie Orte der Kunst und Kultur inzwischen zum Üblichen. Hin­sichtlich der dort situierten Praxis hat sich eine größere Deutungs­offen­heit heraus­gebildet, die es ermög­licht, dass selbst Gottes­dienste und An­dachten unter bestimmten Voraus­setzungen, wenn sie beispiels­weise eine Aus­stellung eröffnen oder ein Festival begleiten, als Kultur­programm wahr­nehmbar sind.[1] Anderer­seits wird hier viel­fach einem öffent­lichen Publi­kum – jenseits von Liturgie und Predigt – über künst­lerische Produk­tionen die Aus­ein­ander­setzung mit anthropo­logischen Grund­fragen eröffnet, teils unter expli­ziter Bezug­nahme auf die biblische Text­tradition. Ob letztere aller­dings wie bei den im Weiteren vorge­stellten Fällen von den Kunst­schaffen­den als „hoch­rangige, Jahr­tausende alte Literatur“ (Udo Rathke), dem Gebiet der „Mythen und Märchen“ (Peter Glas, vgl. Juli-Thema) zuge­hörig oder als Zeugnis der eigenen Religion und Glaubens­zuge­hörig­keit verstan­den und verwen­det wird, variiert in gegen­wärtiger Praxis ebenso indivi­duell wie die Rezeptions­weise der präsen­tierten Werke. Was für die Eine ein freies Reflexions­spiel mit Assoz­iationen „im allge­mein huma­nistischen Sinn“[2] anstößt, mag für den Anderen zutiefst religiöse Empfin­dungen freisetzten und den Sinn von Glaubens­inhalten wider­spiegeln. Die symbo­lischen Formen und sozialen Felder Kunst und Religion kommen dann in einem aufs Ganze gesehen nicht exakt bestimm­baren Verhältnis gemeinsam zum Ausdruck, so dass in theo­retischer Perspek­tive von einem kulturel­len Hybrid sowohl mit Blick auf das künst­lerische Werk zum Bibel­text, als auch mit Blick auf Werke der Kunst an sakralen Orten ge­sprochen werden kann.[3] In der Praxis ist eine solche Unter­scheidung meinst nicht von Bedeutung und wird kaum erfragt. Für die reflek­tierte und professio­nelle Praxis­gestal­tung ist sie gleich­wohl von Belang.

Für ein produk­tives Auf­nehmen der Spannung inner­halb dieser sich so konsti­tuieren­den hybriden Inter­aktions­räume ist eine symme­trische Beziehung zwischen Akteurinnen und Akteuren der Kunst und der Religion wesent­lich. Dies scheint heute noch immer nicht selbst­verständ­lich.[4] Praktiken von Kunst und Religion treten mindes­tens seit dem 19. Jahrhundert immer wieder in Konkur­renz zueinander.[5] Doch ist auf gesellschaft­licher Ebene ein Lern­prozess gegen­wärtig im Fort­schreiten begriffen, bei dem es darum geht, die An­sprüche einer­seits auf ästhe­tische Frei­heit des Aus­drucks, anderer­seits auf Rück­sicht gegen­über religi­ösen Bedeu­tungen, Gefühls­lagen und Erwar­tungen wechsel­seitig zu respek­tieren.[6] Kirchen­gebäude sind aller­dings alles andere als White Cubes.[7] Was hier gezeigt wird, hat immer einen zeichen­haften Kontext, der kaum auszu­blenden ist, sondern mitspricht,[8] potentiell auch ganz konkret als verbale religiöse Kommuni­kation wie bei einer Predigt zur Vernissage. So entsteht für die subjektive Wahr­nehmung eine Resonanz[9] zwischen Werk und Kontext oder auch zwischen Werk und einer dadurch inspirierten religiösen Praxis. Die Art und Weise dieser Resonanz ist ein gutes Stück weit von kulturel­len Codierungen abhängig und so als Möglich­keit beschreib­bar. Wird bei einer solchen Beschrei­bung sensibel mit Fragen der Deutungs­macht von Kunst bzw. Religion umge­gangen, so ist dieses Vorgehen unbedingt zu unter­scheiden von einer Verein­nahmung – beispiels­weise eines Kunst­werkes durch eine für absolut genom­mene religiöse Deutungs­variante und der damit verbun­denen Unter­stellung einer dem Werk imma­nenten religiösen Dimension.

Transfor­mationen und Inter­ferenzen: Zeich­nungen zum Buch Hiob von Udo Rathke

Eine Ausstellung in St. Petri zu Rostock

Vom 10. September bis 8. Oktober 2017 fand in der Rostocker St. Petri-Kirche eine Ausstel­lung mit Bildern von Udo Rathke, einem der renommier­testen bildenden Künstler Mecklen­burg-Vorpom­merns, statt.[1] Als Veran­staltungs­träger kooperierten die Galerie „wolken­bank kunst + räume[2] und die evange­lische Innenstadt­gemeinde Rostock[3] miteinander. Instituti­onelle Kunst und institutio­nelle Religion spannen also mit dieser Inter­aktion einen Rahmen auf, der Aus­sagen über kulturelle Konventi­onen der Deutung und Bedeutung zulässt. Galerie und Kirchen­gemeinde bringen außerdem Relationen zu unter­schiedlichen sozialen Netz­werken in das sich aus Anlass der Veran­staltung konsti­tuierende Beziehungs­gefüge ein.[4]

Öffentliche Kommuni­kation als Impuls für mögliche Raum­synthesen

Aus einer Perspek­tive des öffentlich Wahrnehm­baren auf­fällig ist bei der Aus­stellung Udo Rathkes in St. Petri eine Art Arbeits­teilung zwischen den aus­richtenden Institutionen. Während die Kirchen­gemeinde eher formal beteiligt scheint, indem sie das Nordschiff der St. Petri-Kirche zur Verfügung stellt, mit perso­nellen Mitteln Unter­stützung bei der Ein­richtung und Durch­führung leistet und auf die Aus­stellung öffent­lich hin­weist, steuert die Galerie auch Inhalt­liches bei. Sie lädt eine Lübecker Kunst­historikerin als Rednerin zur Eröffnung ein und formu­liert einen Infor­mations­text, der auch aktuell noch auf der Galerie­website zu lesen ist:

„Hiob, diese alt­testamenta­rische Figur, ist sprich­wörtlich für einen Men­schen als Spiel­ball höherer Mächte und Sinn­bild für das Ringen um seinen Glauben an eine Gerechtig­keit auch in unbegreif­licher Not. Diese Geschichte in der klaren und poeti­schen Luther-Über­setzung nahm Udo Rathke als Ausgangs­punkt für seinen Zeich­nungs­zyklus. ‚Es ist höher denn der Himmel; was willst du tun? Tiefer denn die Hölle; was kannst du wissen? Länger denn die Erde und breiter denn das Meer…‘ Wie dunkel kann eine Zeich­nung sein, bevor sie sich im vollkom­menen Schwarz verliert? Udo Rathke erkundet diese Frage aus­gehend von skriptu­ralen Bewe­gungen; aus dem Schreiben der Luther­zeilen heraus ent­wickeln sich die dichten, existen­ziell bedroh­lichen Räume seiner Zeich­nungen. Die Ausstel­lung leistet somit einen spannen­den, eigen­ständigen Beitrag zum Refor­mations­jahr.“[5]

In einer – möglicher­weise unter Mit­arbeit der Innen­stadt­gemeinde – etwas erweiter­ten Fassung führen diese Worte auch auf einem Infor­mations­poster in der Petrikirche in die Werk­präsenta­tion ein. Während die An­merkung zum Refor­mations­jubiläum hier aller­dings fehlt, sind Aussagen zur Arbeits­weise Rathkes und zur zeichen­haften Bedeu­tung der Farben ergänzt.[6]

Die ersten Infor­mationen zur Ausstel­lung werden ein größeres Publi­kum jedoch über die Ostsee­zeitung erreicht haben, und zwar erst­malig am 8. September 2017 inner­halb eines Interview­porträts Rathkes im Zusammen­hang einer Sonder­beilage zu Künst­lerinnen und Künstlern aus Mecklen­burg-Vorpom­mern,[7] dann am 11. September 2017 noch konkreter und umfas­sender in einem Artikel zum Ausstel­lungs­beginn.[8] Dort ist u.a. zu erfahren, dass Rathkes eigent­liches Sujet die Land­schaft sei,[9] er durch­aus auch Literari­sches schon früher als Inspirations­quelle nutzte[10] und sich mit den im Herbst 2017 präsen­tierten „Zeich­nungen zum Buch Hiob“ einen für ihn neuen Stoff vorge­nommen habe: „An eine derart hoch­rangige, Jahr­tausende alte Literatur habe ich mich anfangs gar nicht heran­getraut. Aber das Thema hat mich nicht mehr losgelassen.“[11] Die Sache an sich hat demnach auch für Nicht-Theologen Faszi­nations­kraft. Wie er im Inter­view außer­dem mit­teilt, wurde Rathke zwar als Kind getauft, würde sich aber dennoch nicht als religiösen Menschen bezeichnen.[12] In Rostock, wo der weitaus über­wiegende Teil der Stadt­bevölkerung sich als nicht-religiös versteht, man gleich­zeitig aber mit Stolz von der Petri-, Nikolai-, und Marien­kirche als Zeugnisse der Geschichte (und Anziehungs­punkte für Touristen) spricht, eröffnet diese Positio­nierung höchst­wahr­schein­lich mehr Interesse, als sie ent­täuscht. Sie ist von der Redakteurin auch gleich als einleiten­des Zitat ihres Artikels zum Beginn der Aus­stellung verwen­det worden. Derselbe schließt dann wiederum mit einer ähnlich relati­vierenden Aussage zu Rathkes „Botschaft“. Diese sei „weniger im religiösen als im allge­mein huma­nistischen Sinn zu verstehen: ‚Es geht darum, das Leben trotz aller Widrig­keiten durchzu­stehen und nicht aufzu­geben, gerade in der heutigen Zeit‘“.[13] Die Taufe von Rathke (geb. 1955 in Greves­mühlen) gehört zu seiner Geschichte, dem damals (noch) Üblichen, wie auch die mit den alten Kirchen verbundene Religion zu dem gehört, was in früheren Zeiten von den Menschen als wahr ange–nommen werden konnte. So könnte eine unter der Leser–schaft der regionalen Presse weit konsens­fähige Stellung­nahme lauten und als Konzept dann auch die Deutung des Wahr­genommenen, mit Martina Löw gesprochen, die auf den Raum bezogene „Synthese­leistung“ beim Aus­stellungs­besuch mit an­leiten.[14] Der Künstler befasst sich seiner öffentlich kommuni­zierten Perspektive ent­sprechend mit antiker Kunst, mit Texten, die anthropo­logische Grund­ein­sichten in prosa­ischer und lyrischer Sprache zum Ausdruck bringen.

Materialer Raum

Als direkten Zugang zum alt­testa­mentlichen Text­raum hat Rathke eine „antiquierte[] Version der Luther-Über­setzung“[1] zur Hand genommen. Für das Aus­stellungs­publikum spielt das durchaus eine Rolle, denn es wird infolge­dessen mit alter­tümlich anmutenden Formu­lierungen konfron­tiert, welche auf den Zeich­nungen selbst und im ausge­legten Begleit­material zu lesen sind. Die Bedeutung der Dimension Zeit, die Frage nach Spannungen zwischen dem aktuellen Jetzt und erinnerter Vergangen­heit, ist zudem durch die Platzierung der Bilder auf den Wänden mit teils abblät­ternder Farbe hervor­gehoben, also allein schon durch diese beiden Um­stände – alte Sprach­form auf alter Wand – die Relevanz von Zeit als ein wesent­licher Raum­aspekt aktiviert.[2] So war es der „morbide Charme“[3] des nörd­lichen, fast nur mit einem Altar möblierten Kirchen­schiffs von St. Petri, der Udo Rathke dazu bewegte, diesen Ort für seinen Zeichen­zyklus zu wählen. Für ihn sei hier „Energie“[4] geradezu spürbar. Zudem habe ihn an der Figur des Hiob besonders die Kraft beein­druckt, die dieser angesichts seines Leidens entwickle.[5]

Transformationen und Resonanzen

Zuerst beim Lesen, dann beim Schreiben tritt Rathke in leibliche Aus­einander­setzung mit dem Bibel­text. Er begibt sich in die identifi­zierende Sicht des leidenden Hiobs hinein, beginnt seine Zeich­nung aus dem Schreiben von Aus­sprüchen und trans­formiert aus der Einfühlung heraus das Wahrge­nommene in seine Sprache der Farben und bild­haften Formen.[6] Unab­hängig von der biblischen Sprecher­figur der je zitierten Fragen, Klagen, Belehrungen oder weisheit­lichen Antworten ist es stets die subjek­tive Perspek­tive, die Resonanz des leidens­fähigen Menschen auf diese Worte und Um­stände, welche die Arbeit anleitet und den Bild­inhalt aus­machen. Dieser Über­tragungs­prozess gleicht einem Auf­brechen der harten, linearen Text­struktur in einen zwei­dimensio­nalen und dennoch fluid erscheinen­den Bild­raum hinein. Die hinter Glas gerahmten Zeich­nungen sind schließlich auf den Hinter­grund der Kirchen­wände appliziert, sie tragen Nummern und können nun vom Publikum linear abge­schritten, quasi wie ein Bilder­buch gelesen und doch mehr oder weniger bewusst mit dem mitge­sehenen Kontext in Ver­bindung gebracht werden. Dabei werden in schillernder Weise die Sinne der Betrach­tenden ange­sprochen, emotionale Reaktionen und Erinnerungen provoziert, so dass im subjek­tiven Erleben neue Relationen zu anderen physischen und psychischen Räumen entstehen.

In einer Kette von Über­lagerungs­prozessen (der alte Text/die aktuelle Ein­fühlung des Künstlers – die alte Wand/das aktuelle Bild – das alte Thema/die aktuelle Empfin­dung und Erinnerung der Rezi­pierenden) werden Verbin­dungen über die Zeiten hinweg geknüpft. So performiert diese Ausstellung unter Mitarbeit der Rezi­pierenden das Thema Mensch­heit und Mensch­sein auf einer zeit­losen bzw. trans­temporalen Ebene mit der Erfahrung von Leid als einem wesent­lichen Charak­teristikum und Binde­glied.


Farbraum und Erinnerung

Rathkes Zeich­nungen wirken dynamisch, wo sich schwarze oder dunkel­blaue Linien verdichten auch finster. Die Be­deutung eines „schreienden Rots“ beispiels­weise lässt sich im Zusammen­spiel mit der Textstelle, „Rufe doch, was gilt’s ob jemand antwortet“ (Hi 5,1), in ganz neuer Weise erfahren und in erschüt­ternder Deutlich­keit mit seinem zerschun­denen Körper entblößt – aber aufrecht – erscheint der dem Leid ausge­lieferte Gerechte im Werk zu Hi 2,6.10,18: „Siehe da, er sei in deiner Hand. – Warum hast du mich aus Mutter­leib kommen lassen? Ach, daß ich wäre um­kommen, und mich nie ein Aug gesehen hätte!“ (Vgl. Abb. 2.) Aus­einander­stobende schwarze Knäuel mit wirren, losen Fäden teils noch verbunden sind entstanden zu: „So es aber an dich kommt, wirst du weich, und nun es dich trifft, erschrickst du“ (Hi 4,5). Die ver­bildlichten subjektiven Assozi­ationen des Künstlers aktivieren wiederum subjek­tive Assozi­ationen beim Publikum. Dabei erscheint diese Kunst frei auch dahin­gehend, dass sie religiöse, eventuell theologisch gebildete Subjekte nicht in eine rein huma­nistische Perspektive zwingt, sondern – unab­hängig von einer Frage nach der Intension des Künstlers – auch das Einbe­ziehen von Glaubens­vorstel­lungen und theolo­gischen Konzepten ins Deutungs­spiel ermöglicht. Die inten­siven Farben Rot, Schwarz, Blau, Weiß verbunden mit dem bedrängen­den Thema sprechen bei der Rezeption der Leidens­bilder in starker Weise ein körper­liches Empfinden und das vor­sprach­liche Körper­gedächtnis an.[1] Über die Bild-Texte kommen dann auch Impulse zu Kogni­tivem hinzu. Es ist kaum möglich mit allen Werken beim Aus­stellungs­besuch gleicher­maßen in Resonanz zu treten. Während der Künstler eine unbestimmte Zeit zur Erstellung seiner Zeichnungen zur Verfügung hatte, präsentiert sich dem Publikum der Zyklus hier in einem Ensemble – beim Ab­schreiten der Bilder vielleicht für eine knappe halbe Stunde – mit seiner ganzen Wucht. Und anders als das Hiob­buch in seiner letzten Fassung bietet die Aus­stellung einzelne Sequenzen zur Aus­einander­setzung, ohne aber auf ein konkretes Ziel, ein gutes Ende der Geschichte hinzu­steuern. Wer diese Aus­stellung besucht und wem sich Sinn­fragen in Bezug auf die mensch­liche Existenz, auf Schuld, Schuld­losig­keit oder Gerechtig­keit stellen, ist zunächst allein gefordert, diese zu lösen. Aber, die Macht, der sich Hiob gegen­über­sieht, heißt Gott, der Ort der Werk­prä­sentation ist eine Kirche. Damit sind Fragen und thema­tische Fokus­sierungen für mögliche An­knüpfungen in der Gemeinde­arbeit vorbe­reitet. Dabei bietet sich nicht allein der Ein­bezug einer exe­getischen Sicht auf den bearbeiteten Stoff an. Für Aus­stellungs­gäste, die sich gemeinsam mit anderen mit bio­grafischen Themen befassen wollen, beispiels­weise in einem kirchlichen Arbeits­kreis, in psycho­dramatisch arbeitenden Gruppen oder auch im Rahmen des Vikariats, präsentiert sich mit dieser Ver­anstaltung starkes impuls­gebendes Material. Dies sollte auf­grund der nicht vorher­sehbaren Kopplung des Zu-Sehenden mit eventuell trauma­tischen Eindrücken der Rezipierenden natürlich keinesfalls unbe­dacht zum Einsatz kommen.

Antje Martina Mickan

Eine Fort­setzung des Beitrags mit zwei weiteren Fall­studien und einem Resümee lesen Sie auf dieser Seite im Juli 2021.

Auerochs, Bernd: Die Entstehung der Kunstreligion, Göttingen 22009.

Bartoniczek, Andre: „Bilder“, in: Gudehus, Christian/Eichenberg, Ariane/Welzer, Helmut (Hg.), Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2010, S. 202-216.

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Fischer-Lichte, Erika: Ästhetik des Performativen, Frankfurt am Main 102017.

Goodman, Nelson: „Kunst in Aktion“, in: Steinbrenner, Jakob/Scholz, Oliver R./Ernst, Gerhard (Hg.): Symbole, Systeme, Welten. Studien zur Philosophie Nelson Goodmans, Heidelberg 2005, S. 33-42.

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Käckenmeister, Thomas: „Außeralltägliche Performanz als Merkmal religionshybrider Phänomene“, in: Berger, Peter A./Hock, Klaus/Klie, Thomas (Hg.): Religionshybride. Religion in posttraditionalen Kontexten, Wiesbaden 2013, S. 203-216.

Löw, Martina: Raumsoziologie, Frankfurt a. M. 92017.

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Mickan, Antje: „Kunst-Religion. An den Grenzen des Unterscheidbaren“, in: Dies./Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.): Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019, S. 207-231.

Mickan, Antje/Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.). Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019.

Roth, Ursula: „‚Inszenierung‘ und darüber hinaus. Ein Beitrag zur praktisch-theologischen Inventur“, in: Konrad Merzyn, Ricarda Schnelle, Christian Stäblein (Hg.): Reflektierte Kirche. Beiträge zur Kirchentheorie, Leipzig2018, S. 169-193.

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Rosa, Hartmut. Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, Berlin 2016.

Seidenschnur, Ulrike: „Kunst und Kirche im Lassaner Winkel. Galerie in der Kirche St. Johannis zu Lassan“, in: Mickan, Antje/Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.). Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019, S. 175-188.

Soeffner, Hans Georg: „Bilder des Zen – Möglichkeitsräume“, in: Mickan, Antje/Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.). Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019, S. 131-153.

Wüthrich, Matthias, Raum Gottes. Ein systematisch-theologischer Versuch, Raum zu denken, Göttingen 2015.

von Fischer, Kurt: Die Passion. Musik zwischen Kunst und Kirche, Kassel 1997.

Zybok, Oliver: „‚Am Nullpunkt der Religion‘. Kunst in der Kirche“, in: Mickan, Antje/Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.). Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019, S. 113-129.

Witte, Markus: Hiobs viele Gesichter. Studien zur Komposition, Tradition und frühen Rezeption des Hiobbuches, Göttingen 2018.

 

Onlinequellen (alle zugegriffen am 31.05.2021)

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Büssing, Stefanie: „Dichtung als Zusammenspiel von Farbe und Form. Im Künstlerhaus Plüschow überträgt Udo Rathke literarische Inhalte in seine eigene künstlerische Formensprache“, in: Ostseezeitung, 08.09.2017, www.ostsee-zeitung.de/Mehr/Kunstboerse/Dichtung-als-Zusammenspiel-von-Farbe-und-Form

Büssing, Stefanie: „Hiobsbotschaften in ungewöhnlichem Ambiente. Bis zum 8. Oktober sind in der Petrikirche 40 Arbeiten des Künstlers zu sehen“, in: www.Ostseezeitung vom 11.09.2017, ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Kultur/Hiobsbotschaften-in-ungewoehnlichem-Ambiente

Groschupf, Margarete: Lassan, ich komme! Die kleine Stadt am Peenestrom, erschienen bei Deutschlandradio Kultur am 29.05.2016: www.deutschlandfunkkultur.de/lassan-ich-komme-die-kleine-stadt-am-peenestrom.942.de.html?dram:article_id=352595#top

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www.innenstadtgemeinde.de/evig/

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www.lassaner-winkel.de

peterglas.eu [letzter Zugriff 23.06.2019, am 31.05.2021 nicht mehr aktiv]

Schwarz, Rudolf: „Liturgie und Kirchenbau“, in: www.burg-rothenfels.de/fileadmin/Mediendatenbank/70_Wer_wir_sind/Burgbrief_konturen/konturen_Burgbrief_02_2004.pdf (letzter Zugriff 30.04.2019), S. 6-16.

www.theomag.de/09/pg1.htm

www.udo-rathke.de

www.wolkenbank-galerie.de/

Fußnoten 1

[1] Vgl. bes. Witte, Markus: Hiobs viele Gesichter. Studien zur Komposition, Tradition und frühen Rezeption des Hiobbuches, Göttingen 2018, S. 65-80.

[2] Vgl. exemplarisch Edinger (1922), Edward F.: Encounter with the Self. A Jungian Commentary on William Blake’s Illustrations of the Book of Job, Toronto.

[3] Vgl. u.a. kunstundkirche.com; theomag.de/09/pg1.htm; kkd.nordkirche.de/stiftung-kunst-kirche/ueber-uns.html (alle letzter Zugriff 30.04.2019).

[4] Ein Überdenken des Verhältnisses von Kunst und Religion bietet insgesamt der Band Mickan, Antje/Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.): Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019.

[5] Insbesondere die Aufnahme einer relationalen Raumperspektive ins theologische Denken bedeutet in dieser Hinsicht einen großen Fortschritt. Vgl. Wüthrich, Matthias, Raum Gottes. Ein systematisch-theologischer Versuch, Raum zu denken, Göttingen 2015. Zur in Praktischer Theologie zunehmend Beachtung findenden Dimension der Inszenierung bietet eine instruktive Zusammenfassung Roth, Ursula: „‚Inszenierung‘ und darüber hinaus. Ein Beitrag zur praktisch-theologischen Inventur“, in: Konrad Merzyn, Ricarda Schnelle, Christian Stäblein (Hg.): Reflektierte Kirche. Beiträge zur Kirchentheorie, Leipzig2018, S. 169-193.

[6] Zu den theoretischen Grundgedanken des Ansatzes vgl. Mickan, Antje: „Kunst-Religion. An den Grenzen des Unterscheidbaren“, in: Dies./Klie, Thomas/Berger, Peter A. (Hg.): Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld 2019, S. 207-231, hier S. 214-217.

Fußnoten 2

[1] Vgl. Käckenmeister, Thomas: „Außeralltägliche Performanz als Merkmal religionshybrider Phänomene“, in: Berger, Peter A./Hock, Klaus/Klie, Thomas (Hg.): Religionshybride. Religion in posttraditionalen Kontexten, Wiesbaden 2013, S. 203-216.

[2] Büssing, Stefanie: „Hiobsbotschaften in ungewöhnlichem Ambiente. Bis zum 8. Oktober sind in der Petrikirche 40 Arbeiten des Künstlers zu sehen“, in: Ostseezeitung vom 11.09.2017, http://www.ostsee-zeitung.de/ Nachrichten/Kultur/ Hiobsbotschaften-in- ungewoehnlichem-Ambiente (letzter Zugriff 31.05.2021).

[3] Vgl. A. Mickan, Kunst-Religion.

[4] Vgl. Zybok, Oliver: „‚Am Nullpunkt der Religion‘. Kunst in der Kirche“, in: Mickan/Klie/Berger (Hg.): Räume, S. 113-129.

[5] Vgl. z.B. die literaturwissenschaftliche Perspektive von Auerochs, Bernd: Die Entstehung der Kunstreligion, Göttingen 22009, bes. S. 71.

[6] Vgl. Zybok, „Am Nullpunkt“; Mertin, Andreas: „Die Erfahrungsräume ‚Kunst‘ und ‚Religion‘. Überlegungen zu ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen, in: Mickan/Klie/Berger (Hg.): Räume, S. 97-112.

[7] Auf eine gewissen Ausnahme, d.h. das Arbeiten mit zurückhaltenden weißen Wänden bei der Gestaltung liturgischer Räume in der ersten Hälfte des 20. Jh., sei an dieser Stelle hingewiesen. Sie betrifft insbesondere Arbeiten des Architekten Rudolf Schwarz, die im Zusammenwirken mit Romano Guardini entstanden. Vgl. Schwarz, Rudolf: „Liturgie und Kirchenbau“, in: burg-rothenfels.de/ fileadmin/Mediendatenbank/ 70_Wer_wir_sind/Burgbrief_konturen/ konturen_Burgbrief_02_2004.pdf (letzter Zugriff 30.04.2019), S. 6-16. – Vgl. zum Mitsprechen von (Kirchen)Architektur Fischer, Joachim: „Gebaute Welt als schweres Kommunikationsmedium der Gesellschaft. Architektur und Religion aus architektursoziologischer Perspektive“, in: Karstein, Uta/Schmidt-Lux, Thomas (Hg.): Architekturen und Artefakte. Zur Materialität des Religiösen, Wiesbaden 2017, S. 49-69.

[8] Vgl. Fischer, Joachim: „Interphänomenalität. Zum Erscheinungsverhältnis von Gesellschaft“, in: Mickan/Klie/Berger (Hg.) Räume, S. 21-43, hier bes. S. 41.

[9] Vgl. zu Resonanz als Beziehungsmodus Rosa, Hartmut. Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung, Berlin 2016, S. 298.

Fußnoten 3

[1] Vgl. www.udo-rathke.de (letzter Zugriff 31.05.2021).

[2] Vgl. wolkenbank-galerie.de (letzter Zugriff 31.05.2021).

[3] Vgl. www.innenstadtgemeinde.de/evig/ (letzter Zugriff 31.05.2021).

[4] Zur Manifestation von Beziehungsgefügen als Bestimmung von relationalem Raum vgl. Wüthrich: Raum Gottes, S. 27-89.

[5]wolkenbank-galerie.de (letzter Zugriff 31.05.2021).

[6] „Jegliche illustrative Handlungsbeschreibung vermeiden ist es der Rhythmus des Textes im Verein mit der enthaltenen Botschaft, die Rathkes zeichnerische Bewegungen zu Bildern gerinnen läßt, welche auf nichts Fertiges zielen, sondern einen notathaften, fast spielerischen Charakter haben. Das dominierende Schwarz der pigmentierten Tinte oder des metallischen Graphits wird in den Zeichnungen von Rot und Blau sekundiert – Rot als Farbe von Feuer und Blut und Symbolfarbe des Lebens, Blau als Farbe des Himmels und Symbolfarbe des Geistes – Farben, die in der christlichen Ikonografie für den Weltzusammenhang stehen.“ Galerie wolkenbank kunst +räume in Zusammenarbeit mit der Evang.-luth. Innenstadtgemeinde Rostock: Informationsplakat im Ausstellungsraum.

[7] Vgl. Büssing, Stefanie: „Dichtung als Zusammenspiel von Farbe und Form. Im Künstlerhaus Plüschow überträgt Udo Rathke literarische Inhalte in seine eigene künstlerische Formensprache“, in: Ostseezeitung, 08.09.2017, www.ostsee-zeitung.de/Mehr/Kunstboerse/Dichtung-als-Zusammenspiel-von-Farbe-und-Form (letzter Zugriff 31.05.2021).

[8] Vgl. Büssing, Stefanie: „‚Hiobsbotschaften‘ in ungewöhnlichem Ambiente. Bis zum 8. Oktober sind in der Petrikirche 40 Arbeiten des Künstlers zu sehen“, in: Ostseezeitung, 11. 09. 2017, http://www.ostsee-zeitung.de/ Nachrichten/Kultur/ Hiobsbotschaften-in-ungewoehnlichem -Ambiente (letzter Zugriff 31.05.2021). Es wird weder der Redakteurin beim Schreiben noch einem größeren Teil der Leserschaft entgangen sein, dass die Hiobs- und Leidensthematik an diesem Symbol-Datum eine Art besonders bitteren Beigeschmack erhalten.

[9] Vgl. Büssing: „Dichtung“.

[10] Seine Reihe „Inferno“ bspw. ist inspiriert durch Dantes Göttliche Komödie entstanden. Vgl. Büssing: „Dichtung“; www.udo-rathke.de/installationen/index.html (letzter Zugriff 31.05.2021).

[11] Zitat Rathke in: Büssing: „Hiobsbotschaften“.

[12] Vgl. ebd.

[13] Ebd.

[14] Vgl. Löw, Martina: Raumsoziologie, Frankfurt a. M. 92017, S. 158-161.

Fußnoten 4

[1] Büssing: „Hiobsbotschaften“.

[2] Dieser Aspekt korrespondiert mit den Ausführungen zur Bedeutung der Zeitdimension von Witte: Hiob, S. 81-100, so wäre für ein theologisch interessiertes Publikum bei einem Gesprächskreis zur Ausstellung ein Rekurs auf diese Text empfehlenswert.

[3] Büssing: „Hiobsbotschaften“.

[4] Ebd.

[5] Vgl. Büssing: „Dichtung“.

[6] „Durch die Überlagerung verschiedener Strukturen hat sich der Text in eine Bildersprache übersetzt.“ Zitat Rathke in Büssing: „Hiobsbotschaften“.

Fußnoten 5

[1] Zu Bildern als Medien der Erinnerung vgl. Bartoniczek, Andre: „Bilder“, in: Gudehus, Christian/Eichenberg, Ariane/Welzer, Helmut (Hg.), Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2010, S. 202-216, hier bes. 2012-214.

Im Januar 2024 geht es weiter.

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